Bäume als CO2-Speicher

Um Ihre jährlichen CO2 -Emissionen in Höhe von 11 Tonnen zu kompensieren, müsste „Ihr Wald“ insgesamt 550 solcher Bäume umfassen.1

Ihr Wald wäre damit ca. 3 Hektar groß. Allein für die Kompensation Ihrer CO2-Emissionen bräuchte man also (zu) viel Fläche.2

Und: Ihr Wald müsste auch über Ihren Tod hinaus noch sehr lange stehen bleiben (oder das Holz in z. B. Möbeln erhalten bleiben), damit das gebundene CO2 nicht wieder in die Atmosphäre gelangt.

Was folgt daraus? Die Verbrennung fossiler Brennstoffe kann durch die Pflanzung von Bäumen in der Regel nicht vollständig kompensiert werden, da das zu kompensierende CO2 viel zu lange in der Atmosphäre bleibt und darüber hinaus immense Flächen für die (Neu)Bepflanzung benötigt würden.

Fazit: Die fossilen Brennstoffe müssen unbedingt in der Erde bleiben, CO2-Kompensationen durch die Pflanzung von Bäumen helfen nur begrenzt.

Denn Bäume nehmen zwar CO2 aus der Atmosphäre auf und speichern dieses in der Biomasse (Stämme, Äste, Wurzeln) sowie im Humus. Verrottet der Baum oder wird er verbrannt, entweicht das CO2 wieder in die Atmosphäre. Daher ist es zumindest besser, wenn das Holz in Form von Möbeln oder Dachstühlen erhalten bleibt.3

Wie binden Bäume CO2?

Bäume nehmen durch Photosynthese CO2 aus der Atmosphäre auf.

Die CO2-Bindung eines Baumes liegt durchschnittlich bei ca. 10 Kilogramm pro Jahr, wobei Laubbäume tendenziell besser abschneiden. Eine Buche bindet beispielsweise 12,5 Kilogramm CO2 pro Jahr. Tropische Bäume Lateinamerikas binden in den ersten 20 Jahren sogar bis zu ca. 16 Kilogramm CO2 pro Jahr.4

Dabei nutzt der Baum aus Sonnenlicht gewonnene Energie, um Wasser sowie CO2 in energiespeichernde Kohlenhydrate und Sauerstoff umzuwandeln. Die Kohlenhydrate werden vom Baum verarbeitet und der dabei entstehende Kohlenstoff im neuen Holzgewebe eingelagert.

Genau genommen binden Bäume somit kein CO2, sondern lediglich den Kohlenstoff (C). Hierbei haben der Standort, das Alter und die Art der Bäume einen Einfluss auf die gespeicherte Menge an Kohlenstoff.5

Wie kann man Gärten klimafreundlicher gestalten?

Verwenden Sie torffreie Erde und Humus aus dem eigenen Kompost als Dünger. Alternativ eignet sich auch organischer Dünger, wobei hier die Devise „weniger ist mehr“ gilt.

Synthetische Dünger werden sehr aufwendig produziert und haben daher eine schlechte Klimabilanz.6

Welche Rolle spielt der Augsburger Stadtwald?

Der Augsburger Stadtwald mit seiner Fläche von 20 km2 speichert jährlich ca. 20.000 Tonnen CO2. Er wird nachhaltig bewirtschaftet, was unter anderem bedeutet, dass nicht mehr Bäume gefällt werden als nachwachsen.7, 8 Wird das gefällte Holz weiterverarbeitet, kehrt das darin gespeicherte CO2 auch nicht gleich in die Atmosphäre zurück.

Ein nachhaltig bewirtschafteter Wald zur Holzproduktion ist daher klimafreundlicher als ein nicht bewirtschafteter Wald. Denn bei einem nicht bewirtschafteten Wald halten sich die CO2-Emissionen durch Verrottung und die CO2-Bindung durch Wachstum die Waage.9

Durch das veränderte Wetter als Folge des Klimawandels wird es allerdings immer schwieriger, die Bäume zu erhalten. Besonders Fichten können dem veränderten Klima kaum standhalten. Daher soll der Augsburger Stadtwald mittels Waldumbau neu strukturiert werden, wobei vor allem auf Naturverjüngung gesetzt wird, also auf einen resistenten und nachwachsenden Baumbestand.10

Wussten Sie schon?

Augsburg ist eine besonders grüne Stadt: Rund ein Viertel der Fläche ist mit Wald bedeckt.11

Augsburg zählt somit zu den grünsten Städten Deutschlands und wurde 2020 sogar mit dem Label „StadtGrün naturnah“ ausgezeichnet. Dieses Label unterstützt Kommunen dabei, ihr ökologisches Grünflächenmanagement auszubauen. 2020 wurden 15 Gemeinden gekürt.12

Quellen:
  1. plant-for-the-planet.org
  2. lwk-niedersachsen.de
  3. forstbw.de
  4. plant-for-the-planet.org
  5. plant-for-the-planet.org
  6. nabu.de
  7. augsburg.de
  8. augsburg.de
  9. forstbw.de
  10. augsburg.de
  11. augsburg.de
  12. duh.de