
Die durchschnittlichen CO2-Emissionen für Strom betragen 0,7 Tonnen pro Jahr und Person. Bei einem Umstieg auf erneuerbare Energien reduzieren Sie Ihren CO2-Fußabdruck um (fast) diesen Wert.1
Aber: Für eine entsprechende Reduzierung des CO2-Ausstoßes müsste durch Ihre Umstellung auf Ökostrom genau diese Menge Strom künftig z. B. über Wasserkraft und nicht über fossile Brennstoffe erzeugt werden. Das ist aber leider nicht automatisch der Fall. Wahrscheinlicher ist, dass der Ökostrom ohnehin produziert wird und nun lediglich als Strom mit Ökolabel verkauft wird.2
Energiebedingte Emissionen (Emissionen aus Strom- und Wärmeerzeugung sowie Mobilität) machen über 80 % der CO2-Emissionen in Deutschland aus.3 Daher hat es sich auch die Stadt Augsburg zum Ziel gesetzt, erneuerbare Energien zu fördern.4, 5
Erneuerbare Energien umfassen Energiequellen, die sich stetig erneuern, langfristig zur Verfügung stehen und unerschöpflich sind. Außerdem sind sie CO2-neutral, abgesehen von den Emissionen, die bei Herstellung, Vertrieb, Wartung und Entsorgung der Technologien entstehen.6
Wie gewinnt man Energie aus Sonne, Wasser und Wind?
Solarenergie wird mit Hilfe der Photovoltaik und Solarthermie gewonnen. Bei der Photovoltaik wird die Strahlung der Sonne in elektrische Energie umgewandelt. Bei der Solarthermie wird Flüssigkeit in Solarkollektoren erwärmt.7
Wasserkraftwerke nutzen die Bewegungsenergie des Wassers, um über Turbinen elektrische Energie zu erzeugen.8
Durch Windenergie kann ebenfalls Strom erzeugt werden. In Deutschland kann eine große und moderne Windenergieanlage einen jährlichen Stromverbrauch von bis zu 6.000 Haushalten decken. Nach einem halben Jahr Betrieb hat ein modernes Windrad die für die Produktion benötigte Energie kompensiert.9
Was ist Geothermie und Bioenergie?
Geothermische Energie bezeichnet Wärme, die innerhalb der Erde gespeichert ist. Der Wärmestrom stammt größtenteils vom Zerfall radioaktiver Elemente in der Erdkruste und im Erdmantel. Über Erdwärmepumpen-Heizungsanlagen wird diese Energie nutzbar gemacht.10, 11
Auch nachwachsende Rohstoffe können als Energiequelle genutzt werden. Dies wird auch als Bioenergie bezeichnet. Zum einen können Holz, biogene Abfälle und Pflanzen, wie z. B. Mais und Raps, verfeuert und als Brennstoffe eingesetzt werden. Zum anderen kann nach einem mikrobiologischen Prozess Biogas zur Erzeugung von Strom und Wärme dienen.12
Wie nutzt Augsburg erneuerbare Energien?
Durch die geographische Lage Augsburgs mit einem starken Gefälle innerhalb des Stadtraums und seinen Bächen und Kanälen bestehen sehr gute Voraussetzungen für die Nutzung von Wasserkraft.
Diese ist in Augsburg schon lange Tradition. Im Jahr 2019 wurde deshalb das Augsburger Wassermanagement-System in die UNESCO-Welterbeliste aufgenommen.13
Die rund 40 Wasserkraftwerke im Stadtgebiet versorgen ein Drittel der Augsburger Privathaushalte. Allein mit dem Wasserwerk am Hochablass werden pro Jahr 4.000 Augsburger Haushalte mit Ökostrom versorgt.14, 15
Neben der Wasserkraft werden auch weitere erneuerbare Energien vorangetrieben, wie beispielsweise die Solarenergie.16
Wussten Sie schon?
In einem Biomasse-Heizkraftwerk der swa in Lechhausen wird Energie aus Holzhackschnitzeln – einem Abfallprodukt aus den umliegenden Wäldern – erzeugt.
Durch die Verbrennung entsteht nahezu CO2-neutraler Strom für knapp 20.000 Haushalte und Wärme für rund 3.500 Einfamilienhäuser.16