
Augsburg dürfte in etwa nur noch knapp 10 Mio. Tonnen CO2 insgesamt ausstoßen.1
Das entspricht ca. 33 Tonnen CO2 pro Person. Vergleicht man diesen Wert mit den aktuell ca. 11 Tonnen im Jahr, wäre das Restbudget in drei Jahren aufgebraucht. Genau genommen müsste man an dieser Stelle eigentlich unterscheiden zwischen dem territorialen CO2-Ausstoß (Welche Menge CO2 wird in Augsburg emittiert?) und dem konsumbasierten CO2-Ausstoß (Welche Menge CO2 wird durch die Produkte verursacht, die Augsburger:innen konsumieren?).
Das Augsburger Limit basiert auf dem Pariser Klimaabkommen, das 2016 von 190 Ländern unterzeichnet wurde. Damit soll die Erderwärmung auf 1,5°C begrenzt werden.2
Ohne das Mitwirken von Bund und Ländern ist das auf die Stadt Augsburg heruntergebrochene Limit aber nicht realisierbar. Daher setzt sich die Stadt in Gremien des Bundes und der Länder dafür ein, dass die benötigten Rahmenbedingungen zur Einhaltung des Pariser CO2-Budgets geschaffen werden.3
Insgesamt ist aktuell aber festzustellen, dass wir bei der Bekämpfung des Klimawandels noch deutlich besser und schneller werden müssen. Daran erinnert uns alle auch das „Klimacamp“ neben dem Rathaus, das Sie eventuell bereits beim Beginn des Klimapfads gesehen haben.4
Welches Plan-B-Szenario verfolgt die Stadt Augsburg?
Da die Stadt Augsburg allein das 10 Mio. Tonnen Limit nicht erreichen kann, wurde ein weiteres CO2-Limit in Höhe von 20 Mio. Tonnen festgelegt. Bei einer Emission von 20 Mio. Tonnen wird davon ausgegangen, dass zumindest das 2,0°C-Ziel eingehalten werden kann.
Dafür hat sich die Stadt Augsburg zunächst das Ziel gesetzt, die Emissionen bis spätestens 2030 zu halbieren und bis 2050 Klimaneutralität zu erreichen.5
Zudem möchte Augsburg “klimafreundlich” und somit mehr als nur grün werden: eine sogenannte Blue City. Ressourcenschonende Innovationen, digitale Technologien und gemeinsames Handeln sollen das Klima zusätzlich verbessern.
Durch all diese Maßnahmen möchte Augsburg zur klimafreundlichsten Stadt Bayerns werden.6
Bereitet sich Augsburg bereits auf den Klimawandel vor?
Nach dem Motto „Vorsorge ist besser als Schadensbeseitigung“ hat die Stadt Augsburg das Klimawandel-Anpassungskonzept für die Stadt (KASA) erarbeiten lassen. Die vom Klimawandel betroffenen Handlungsbereiche sind unter anderem Wasserwirtschaft, Energie, Verkehr, Gebäude, Stadtgrün, Biodiversität, Forstwirtschaft und Landwirtschaft.
Das Konzept zielt darauf ab, die Folgen des Klimawandels zu begrenzen. Hierfür wurden Anpassungsstrategien, Maßnahmen und Leitprojekte entwickelt, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden sollen.7
Was trägt die Universität Augsburg zum Thema Klimawandel bei?
Die Universität Augsburg hat sich mit der Gründung des „Zentrums für Klimaresilienz“ das Ziel gesetzt, einen umfangreichen Beitrag zum Thema Klimawandel zu leisten.8 Das interdisziplinäre Zentrum bündelt die Kompetenzen von ca. 40 Lehrstühlen aus verschiedenen Fachbereichen.
Bei der Klimaresilienz liegt der Fokus darauf, die Widerstands- und Anpassungsfähigkeit gegenüber den unausweichlichen Folgen des Klimawandels zu stärken. Darüber hinaus soll aber auch an der Begrenzung des Klimawandels gearbeitet werden.
Zur Wahrheit gehört aber (leider) auch…
Nachdem wir Ihnen gezeigt haben, wie sich die 11 Tonnen CO2 reduzieren lassen, die eine Person im Jahr aktuell durchschnittlich emittiert, hier ein paar Negativ-Beispiele, mit denen Sie Ihr Budget schnell überbeanspruchen würden:
- Eine Flugreise Business-Class von München nach Sydney und zurück: ca. 8,4 Tonnen (Economy-Class = ca. 6 Tonnen)9
- Eine zweiwöchige Karibik-Kreuzfahrt inklusive Flug von München in der Economy-Class = ca. 7,2 Tonnen10
- Bewohnen eines freistehenden und unsanierten Hauses mit einer Wohnfläche von 200 qm als Einzelperson und Heizöl als Energiequelle = ca. 11 Tonnen im Jahr11
Und zur Wahrheit gehört (leider) auch, dass selbst wenn Sie viele oder sogar alle genannten CO2-Sparpotentiale der vorangegangenen Stationen umsetzen, Sie trotzdem einen eigentlich zu hohen CO2-Fußabdruck haben.
Dennoch ist jede CO2-Einsparung sinnvoll, da wir so Zeit gewinnen, um weitere technische und gesellschaftliche Maßnahmen des Klimaschutzes umzusetzen.